... sie drehte sich zum roten Morgen und flog einem blumigen Tag entgegen.
So oder so ähnlich könnte eine Arbeit von Christina Paetsch beginnen.
Nach Jahren des Sammelns von Objekten aus der Natur und dem Bewahren ihrer
nur all zu vergänglichen Formen hat sie Ihr Repertoire des klassischen
Tafelbildes um das Medium Video erweitert. Spielen in ihren foto-grafischen
Arbeiten, die dem Bildgedanken vergangener Epochen verpflichtet sind, einzelne
Objekte in klaren einfachen Kompositionen eine Rolle, so ist in ihrer neuesten
Arbeit „Die Wiederkehr“ eine überbordende Fülle von
Objekten oder was wir dafür halten zu einem loopenden Reigen vereint,
der die Flüchtigkeit des Augenblicks und seiner Akteure zeigt. Florale
Objekte, die sich Ihrer Ortsgebundenheit entheben. Christina Paetsch evoziert
auch hier wieder verschiedenartigste Assoziationen und Empfindungen, stellt
jedoch nie eine bildhafte Eindeutigkeit her. Die Bildwirklichkeit, die primär
durch den Arbeitsprozess erstellt wird, lässt das Spiel mit der Wahrnehmung
immer wieder von neuem beginnen. Die technischen Möglichkeiten die
der Film bietet, Geschwindigkeit, Wiederholung, Zeit und Rhythmus sowie
Fotos aus dem Bildarchiv der Künstlerin, Sequenzen aus Realfilmen und
computergenerierte Fragmente verwebt sie in ähnlich stringenter Weise
wie ihre bekannten fotografischen Tafel- bilder aus der Reihe „Schöhnheitsfarm“
oder „Anwesenheit des Unbestimmten“. Wir wissen nicht, was es
ist, was uns auf ihren bewegten Bildern begegnet. Die Objekte ihrer Begierde
erschafft sie, gleich Fetischen, während des Arbeitsprozesses; entzieht
Ihnen jedoch Ihren ursprünglichen Kontext und transformiert sie in
eine neue Bildgestalt.